Was ist die gerade Strophoide?
Gerade Strophoiden für einige Parameter Neben der geraden Strophoiden gibt es auch die schiefe Strophoide.
Zehn
Eigenschaften
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(01) Der größtmögliche Definitionsbereich ist D={x|-a<=x<a}. Für den Definitionsbereich ist entscheidend, für welche x-Werte der Term (a+x)/(a-x) positiv ist. Da gibt es zwei Fälle. (I) a+x /\ a-x sind beide positiv. Dann ist a+x>0 /\ a-x>0 oder x>-a /\ x<a. Das bedeutet -a<x<a. (II) a+x /\ a-x sind beide negativ. Dann ist a+x<0 /\ a-x<0 oder x<-a /\ x>a. Das ist nie erfüllt. Der Grenzfall x=-a ist zugelassen. Ist x=a, so liegt eine Polstelle vor. Somit ist D={x|-a<=x<a}. Ist a<0, so führt eine entsprechende Überlegung zu demselben größtmöglichen Definitionsbereich. (02) Der Graph ist achsensymmetrisch zur x-Achse. Wegen des Terms y² ändert sich die Gleichung y²(a-x)-x²(a+x)=0 nicht, wenn man y durch -y ersetzt. (03) Der Graph hat einen Scheitelpunkt in A(-a|0). Der Term der Relation mit y²=x²(a+x)/(a-x) hat in x=-a eine Nullstelle, und das ist ein Randpunkt. Die Steigung, gegeben durch den Term f2'(x)=(x²-ax-a²)/sqrt[(a+x)(a-x)³], hat in x=-a auch eine Polstelle. Das bedeutet eine vertikale Tangente. Das zusammen ergibt einen Scheitelpunkt. (04) Der Graph hat einen Hoch- bzw. Tiefpunkt an der Stelle x1=[1/2-(1/2)sqrt(5)]a. Man benötigt die Stellen mit waagerechter Tangente, für die y'=0 ist. Es gilt f2'(x)=(x²-ax-a²)/sqrt[(a+x)(a-x)³]. Interessant ist, wenn x²-ax-a²=0 gilt. Dann ist x1=(1/2)a+(1/2)sqrt(5)a und x2=(1/2)a-(1/2)sqrt(5)a. An der Stelle x2=(1/2)a-(1/2)sqrt(5)a (angenähert -0,6a) liegen die beiden Extremstellen. Die Stelle x1=(1/2)a+(1/2)sqrt(5)a (angenähert 1,6a) liegt außerhalb des Definitionsbereichs. (05) Der Graph hat einen Knotenpunkt im Nullpunkt mit den Steigungen 1 und -1. Das kann man an f2(x)=-x*sqrt[(a+x)/(a-x)] und f2'(x)=(x²-ax-a²)/sqrt[(a+x)(a-x)³] ablesen. Es gilt f2(0)=0 und f2'(0)=-1. Aus Symmetriegründen hat die andere Teilfunktion f1(x)=+x*sqrt[(a+x)/(a-x)] in x=0 die Steigung +1. (06) Die Gerade x=a ist Asymptote. Man betrachtet wieder die Teilfunktion f2(x)=-x*sqrt[(a+x)/(a-x)]. Die Stelle x=a ist nicht definiert, wohl aber für Werte kleiner als a. Nähert man sich der Stelle von links, so gehen die Werte von f2(x) über alle Grenzen gegen -Unendlich. Aus Symmetriegründen geht f1 gegen +Unendlich. (07) Die Strophoide wird in Polarkoordinaten durch r(t)=-a*cos(2t)/cos(t) beschrieben. t durchläuft die Winkel von 0 bis pi. Den Zusammenhang zwischen den kartesischen Koordinaten und den Polarkoordinaten beschreiben die Formeln x=r*cos(t), y=r*sin(t) und r²=x²+y². Entsprechend wird die Gleichung y²(a-x) = x²(a+x) umgeformt. <=> ay²-xy² = ax²+x³ <=> x³+xy² = -ax²+ay² <=> x(x²+y²) = (-a)(x²-y²) <=> [r*cos(t)]*r² = (-a)r²[cos²(t)-sin²(t)] |:[r*cos(t)] <=> r²={(-a)r[cos²(t)-sin²(t)]}/cos(t) |:r <=> r=-a*cos(2t)/cos(t), wzbw. (08) Eine Parameterdarstellung ist x=a(t²-1)/(t²+1) /\ y=at(t²-1)/(t²+1), wobei t alle reellen Zahlen durchläuft. <=> t²x²(a-x) = x²(a+x) |:x² <=> t²a-t²x = a+x <=> t²a-at²(t²-1)/(t²+1) = a+a(t²-1)/(t²+1) |*(t²+1) <=> at²(t²+1)-at²(t²-1) = a(t²+1)+a(t²-1) |:a <=> t²(t²+1)-t²(t²-1) = (t²+1)+(t²-1) <=> t4+t²-t4+t² = t²+1+t²-1 <=> 0 = 0 (09) Die eingeschlossene Fläche hat einen Flächeninhalt von A1=(2-pi/2)a². (10) Die zwischen dem Graphen und der Asymptote liegende Fläche hat den Grenzwert A2=(2+pi/2)a². In der folgenden Berechnung eines Integrals gibt es zwei Substitutionen. 1. Substitution: u=sqrt(a-x) Dann ist du/dx=(1/2)[-1/sqrt(a-x)], dx=-2sqrt(a-x)du, x=a-x², sqrt(a+x)=sqrt(2a-u²). 2. Substitution: sin(t)=u/sqrt(2a) oder u=sqrt(2a)sin(t)
Rechnung Die gesuchten Flächeninhalte sind Integrale.
Für A1 gilt: Man muss noch verfolgen, wie sich die Grenzen durch die Substitutionen ändern. x=-a führt zu u=sqrt(a-x)=sqrt(2a) und zu sin(t)=u/sqrt(2a)=1, t=pi/2. x=0 führt zu u=sqrt(a-x)=sqrt(a) und zu sin(t)=u/sqrt(2a)=(1/2sqrt(2), t=pi/4. Dann ist A1=2*|(-a²)[t+sin(2t)+(1/2)sin(4t)|
in den Grenzen von pi/2 bis pi/4
Für A2 gilt: x=0 führt wieder zu t=pi/4. x=a führt zu u=sqrt(a-x)=sqrt(0) und zu sin(t)=u/sqrt(2a)=0, t=0. Dann ist A2=2*|(-a²)[t+sin(2t)+(1/2)sin(4t)|
in den Grenzen von pi/4 bis 0
Quelle: http://www.stud.uni-hannover.de/~fmodler/ Geometrische Definition top
Beweis
Strophoide
und Kreisinversion top
Die Strophoide geht in sich selbst über.
Eine Hyperbel geht in eine Strophoide über.
Weitere
Kurven mit Schleifen
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An den Bezeichnungen der folgenden Schleifenkurven sieht man, dass sie in der Geschichte der Mathematik eine Rolle gespielt haben. Ich habe die Namen mit einem Link auf die entsprechende Seite von MacTutor History of Mathematics archive verknüpft. So kann man sich einen ersten Überblick verschaffen.
Kuriositäten
Dreistrahlige Figuren Vierstrahlige Figuren Strophoide im Internet top Deutsch Eckart Schmidt
Wikipedia
Englisch Eric W. Weisstein (MathWorld)
MacTutor History of Mathematics archive [University
of St Andrews, Scotland]
Wikipedia
Französisch Robert FERRÉOL
Referenzen
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URL meiner
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© 2009 Jürgen Köller |
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