Was ist ein Pyramidenstumpf?
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Legt man durch eine Pyramide
eine Schnittebene parallel zur Grundfläche, so entsteht ein Pyramidenstumpf.
Die abgeschnittene Pyramide ist zur Ausgangspyramide
ähnlich und heißt Ergänzungspyramide. |
Der Pyramidenstumpf hat eine Grundfläche, eine Deckfläche
und Seitenflächen, die zusammen den Mantel bilden.
Der Abstand von Grund- und Deckfläche ist die Höhe.
Aufsicht
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Von oben gesehen erkennt man, dass Grund- und Deckfläche
ähnliche Vielecke sind.
Das Vieleck kann ein Dreieck, Viereck, ..., n-Eck sein.
Hier ist n=5.
Bekannt sind die Pyramidenstümpfe, bei denen die
Vielecke regelmäßig sind. |
Seitenansicht
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Die Seitenflächen sind Trapeze, die aber in dieser
Ansicht verzerrt dargestellt werden. |
Größen
top
Die Grundfläche sei ein n-Eck mit dem Flächeninhalt
A1. Die Deckfläche habe den Flächeninhalt A2.
Der Mantel sei M. Die Höhe sei h.
Dann lassen sich aus diesen vier Größen die
Oberfläche und das Volumen berechnen.
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O= A1 + A2 + M
V=(1/3)h[A1+sqrt(A1A2)+A2] |
Zur Herleitung der Volumenformel
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GD=h sei die Höhe des Pyramidenstumpfes, h1=GS
die der Ausgangs- und h2=DS die der Ergänzungspyramide.
Das gesuchte Volumen V ergibt sich als Differenz V=(1/3)A1h1-(1/3)A2h2. |
Wegen der parallelen Schnittflächen gilt die Proportion
A1:A2 =h1²:h2²
oder h1:h2=sqrt(A1):sqrt(A2).
Berücksichtigt man noch h=h1-h2,
so ergibt sich h1=h*sqrt(A1)/[sqrt(A1)-sqrt(A2)]
und h2=h*sqrt(A2)/[sqrt(A1)-sqrt(A2)].
Für das Volumen V=(1/3)A1h1-(1/3)A2h2
erhält man dann nach längerer Rechnung V= (1/3)h[A1+sqrt(A1A2)+A2],
wzbw..
Faustregel
Die unhandliche Formel V= (1/3)h[A1+sqrt(A1A2)+A2]
ersetzt man gerne durch die einfache Faustformel V'=(1/2)h(A1+A2).
Dazu gibt es eine Fehlerbetrachtung.
V'-V =(1/2)h(A1+A2)-(1/3)h[A1+sqrt(A1A2)+A2]=...=(1/6)h[A1+A2-2sqrt(A1)sqrt(A2)]=(1/6)h[sqrt(A1)-sqrt(A2)]².
Der Fehler ist Null, wenn A1=A2
gilt.
Der Fehler ist also um so kleiner, je mehr sich der Pyramidenstumpf
einem Prisma nähert.
Besondere
Pyramidenstümpfe
top
Gerader dreiseitiger Pyramidenstumpf
Grund- und Deckfläche sind gleichseitige Dreiecke.
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Gegeben seien die Dreiecksseiten a und b und die Raumhöhe
h.
Die Formeln für das Volumen und die Oberfläche
lauten V=(1/12)sqrt(3)h(a²+ab+b²)
und O=(1/4)sqrt(3)(a²+b²)+(1/4)(a+b)sqrt[36h²+3(a-b)²]} |
Herleitungen
V=(1/3)h[A1+sqrt(A1A2)+A2]=(1/3)h[(1/4)sqrt(3)a²+sqrt{[(1/4)sqrt(3)a²*(1/4)sqrt(3)b²]}+(1/4)sqrt(3)b²]
=(1/3)h[(1/4)sqrt(3)a²+(1/4)sqrt(3)ab+(1/4)sqrt(3)b²]=(1/12)sqrt(3)h(a²+ab+b²),
wzbw.
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Zur Berechnung der Oberfläche benötigt man
die Höhe h' der Trapeze, die den Mantel bilden.
Es gilt h'² = h²+AC² = h²+(AE-BD)²
= h²+{(1/3)(1/2)sqrt(3)a-(1/3)(1/2)sqrt(3)b}² = h²+(1/12)(a-b)]²
oder h'=sqrt[h²+(3/36)(a-b)²]=(1/6)sqrt[36h²+3(a-b)²]. |
O=A1+A2+M
= (1/4)sqrt(3)a²+(1/4)sqrt(3)b²+3*(1/2)(a+b)h'
= (1/4)sqrt(3)(a²+b²)+(1/4)(a+b)sqrt[36h²+3(a-b)²]
wzbw.
Nach (1), Seite 460 ff.
Gerader
quadratischer Pyramidenstumpf
In diesem Sonderfall ist die Ausgangspyramide eine gerade,
quadratische
Pyramide.
Grund- und Deckfläche sind Quadrate.
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Gegeben seien die Quadratseiten a und b und die Raumhöhe
h.
Die Formeln für das Volumen und die Oberfläche
lauten V=(1/3)h(a²+ab+b²)
und O=a²+b²+(a+b)sqrt[4h²+(a-b)²] |
Herleitungen
Volumen
V=(1/3)h[A1+sqrt(A1A2)+A2]=(1/3)h(a²+ab+b²)
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Zur Berechnung der Oberfläche benötigt man
die Höhe h' der Trapeze, die den Mantel bilden.
Es gilt h'²=h²+[(a-b)/2]² oder h'=sqrt[h²+(1/4)(a-b)²]=(1/2)sqrt[4h²+(a-b)²]. |
Oberfläche
Dann ist O =A1+A2+M = a²+b²+4*[(1/2)(a+b)h']
= a²+b²+4*{(1/2)(a+b)(1/2)sqrt[4h²+(a-b)²]} = a²+b²+(a+b)sqrt[4h²+(a-b)²]
Kegelstumpf
Der Kegelstumpf ist ein Grenzfall
des Pyramidenstumpfes mit regelmäßigem Grund- und Deckkreis.
Die Anzahl der Ecken geht über
alle Grenzen. Es ergibt sich dann ein Kreis.
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Der Kegelstumpf wird im Allgemeinen durch die Höhe
h und die Radien r1
und r2 von Grund- und Deckkreis
gegeben.
Das Volumen des Kegelstumpfes ist
dann V=(1/3)pi*h( r1²+
r1r2+r2²). |
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Mehr findet man auf meiner Kegel-Seite.
Obelisk
Ein Obelisk ist eine freistehender, hoher, sich nach
oben verjüngender, rechteckiger Steinpfeiler, der eine pyramidenförmige
Spitze hat. (nach Wikipedia).
Anders ausgedrückt: Der Obelisk ist er ein gerader,
quadratischer Pyramidenstumpf mit aufgesetzter Pyramide, wobei die Höhe
wesentlich größer als die Kante der Grundfläche ist. Außerdem
ist die Deckfläche nicht wesentlich kleiner als die Grundfläche.
Pyramidenstümpfe
mit persönlichem Bezug top
John Hancock Center in Chicago
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Das John Hancock Center hat die Form eines Pyramidenstumpfes
(Mitte, hinten).
Die Aufnahme entstand im September 2005 auf der Aussichtsterrasse
des Sears Towers im Abendlicht.
Die Form wird besonders deutlich, wenn man sich das Gebäude
in der Aufsicht bei Google Earth ansieht. Es genügt, mit "John Hancock
Center" zu suchen (Rechts eine maßstabgetreue Skizze).
Mehr unter
http://en.wikipedia.org/wiki/John_Hancock_Center
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Von
der Weltstadt in die Provinz
Pyramidenstumpf
im Internet
top
Deutsch
DWU Unterrichtsmaterialien
Der regelmäßige
Dreieck-Pyramidenstumpf,
Der
quadratische Pyramidenstumpf,
Die regelmäßige
Sechseck-Pyramidenstumpf, Der
allgemeine regelmäßige Pyramidenstumpf, Der
Kegelstumpf
mathetreff-online.de
Bastelbogen
- dreiseitiger (regelmäßiger) Pyramidenstumpf, Bastelbogen
- quadratischer Pyramidenstumpf,
Bastelbogen
- sechsseitiger (regelmäßiger) Pyramidenstumpf, Bastelbogen
- Kegelstumpf
Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe
- Bozen
Ein
Schrägbild eines Pyramidenstumpfes
Wikipedia
Pyramidenstumpf,
Kegelstumpf,
Obelisk
Englisch
1728 Software Systems
Right Circular
Cone Calculator & Cone Frustum Calculator
Eric W.Weisstein
Pyramidal
Frustum, Conical
Frustum, Truncated
Square Pyramid, Obelisk
Gijs Korthals Altes
Paper
Models of (Special) Pyramids, Paper
Model Tapered Cylinder
Wikipedia
Frustum,
Obelisk
Referenzen
top
(1) Hans Kreul (Herausgeber): Lehrgang der Elementarmathematik,
Leipzig 1986
Feedback: Emailadresse auf meiner Hauptseite
URL meiner
Homepage:
https://www.mathematische-basteleien.de/
©
2008 Jürgen Köller
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